Helmut König  (01.10.1934 – 24.03.2017)

 

 

 

Der Altmeister der Prägemedaille unserer Tage Helmut König ist tot. Er verstarb am 24. März in seiner Thüringer Heimat im Alter von 82 Jahren.

 

 

 

Hemut König wurde am 1. Oktober in Mailand geboren. Er verbrachte  Kindheit und Schulzeit in seinem Heimatort Zella-Mehlis. Nach seiner Lehre als Jagwaffengraveur (1949 – 1951) und als Stahlstempelgraveur (1951 – 1953) arbeitete er u .a. als Geselle bei der Fa. Jäger in Mainz als Jagdwaffengraveur und später in Suhl als Stahlstempelgraveur. 1962 legte er die Meisterpüfung ab.

 

 

 

Er ging 1971 in die Selbständigkeit. Seine erste Medaille entstand 1974. Den Titel „Anerkannter Kunsthandwerker“ bekam er 1977 verliehen. Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR wurde er 1986, 1989 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler Thüringens und 1991 Mitglied des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler.

 

 

 

Mit seinen ausdrucksstarken Medaillen hat er wie keine anderer die Aktivitäten der im Kulturbund der DDR organisierten Numismatiker sowie Jubiläen von Städten und Gemeinden festgehalten. Arist Engler hat diese in mehreren Spezialkatalogen dokumentiert. Seine jüngeren Medailleneditionen katalogisierte Konrad Dienel.

 

 

 

Das Medaillenwerk von Helmut König umfasst weit mehr als 2000 Stücke. Er gehört damit zu produktivsten Stempelschneidern und Medailleuren unseres Landes. Seine Oevre dürfte auch über unsere Landesgrenzen hinaus und über alle Zeiten einen bedeutenden Platz einnehmen. So hat Cordula Wohhlfahrt beispielsweise dem bekannten Medailleur des Barock Christian Wehrmut und seiner Werkstatt in Ihrem Corpuswerk 1488 Münzen und Medaillen zugewiesen. Nehmen wir noch die 217 Medaillen der von Bürchner publizierten Kaisersuite hinzu, wären das etwa 1.700 Objekte.

 

 

 

Auf Helmut König selbst gibt es nur wenige Medaillen und, die mir bekannten, stammen alle von sächsischen Künstlern. Anlässlich seines 70. Geburtstages widmete ihm Peter-Götz Güttler eine Gußmedaille, zu seinem 75. Geburtstag,  der mit einer Sonderausstellung in Zella-Mehlis über sein Schaffen verbunden war, überreichte ihm Ralf Exner einen eigens für ihn geschaffenen Orden und zum 80. Geburtstag schenkten ihm die Numismatiker des Freundeskreises Thüringer Münz- und Medaillensammler eine Prägemedaille, die in der 1. Dresdner Medaillenmünze Glaser & Sohn in Dresden entstand.

 

 

 

Zum Ableben von Helmut König war im „Freien Wort“, der überregionalen Thüringer Tageszeitung zu lesen:

 

 

 

„Der für seine hohe Handwerkskunst als Graveur und Meister-Medailleur weit über die Grenzen Zella-Mehlis hinaus bekannte Helmut König hat Spuren hinterlassen, die noch lange zu sehen sein werden. Und er hat eine große Lücke gerissen. Viele werden ihn  schmerzlich vermissen. Helmut König, sein Wirken, seinen Humor, seine Geselligkeit.“

 

 

 

                                                                                                          Matthias Grimm

 

 

 

 

 

Weitere Informationen zu Helmut König gibt es HIER

ein weitere Nachruf der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst e.V.